Richtig Lüften

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Richtig Lüften:

Ein Leitfaden für Lüftung und Trocknung:

Schimmelpilz-Analytik aus Materialien und Staub

Räume gesund und trocken zu halten will ebenso wie richtiges Lüften gelernt sein. Daher einige Tipps, wie Sie es richtig machen sollten:

Waschen, Baden, Kochen, Pflanzen, Aquarien, Verdunstungsbehälter an Heizkörpern: Möbel: Entscheiden Sie sich, wenn möglich, für kleinflächige Möbel aus Massivholz - am besten solche mit Beinen. Große Schränke aus Pressspanplatten behindern die Luftzirkulation und können über ihre meist dichten Oberflächen keine Feuchtigkeit puffern.

Feuchtequellen sollten Sie reduzieren, wo es geht. Wenn Unklarheit über die Feuchtebelastung besteht: Ein Hygrometer zeigt Ihnen die relative Luftfeuchtigkeit im Raum an. Dabei sollten 50% relative Luftfeuchtigkeit während der Heizperiode nicht über einen längeren Zeitraum überschritten werden. Bei einer Außenlufttemperatur von weniger als +5°C sollten 45%, unter 0°C 40% nicht überschritten werden. Bei unter -5°C sollte die rel. Luftfeuchte deutlich unter 40% liegen. Lüften Sie 4 bis 5 mal täglich, am besten quer. Möblierung: Ermöglichen Sie eine Luftzirkulation . Die Möbel sollten wenn möglich bis zu 10 Zentimeter Abstand von der Außenwand haben!

Heizen: Die Gefahr von Feuchteschäden ist desto größer, je größer und häufiger die Temperaturunterschiede innerhalb einer Wohnung sind. Temperaturschwankungen sollten Sie möglichst vermeiden. Alle Räume, auch solche, die selten oder tagsüber nicht genutzt werden, sollten nie ganz auskühlen. Senken Sie die Temperatur nur moderat ab. Die Thermostate an den Heizkörpern bitte nicht um mehr als ein bis zwei Skaleneinheiten absenken. 

Lüften: Vermeiden Sie das Kippen! Ihre Wohnräume sollten mindestens dreimal täglich stoßgelüftet werden, d. h. Lüften bei vollständig geöffnetem Fenster. Die Lüftungsdauer sollte, je nach Jahreszeit, 2 bis 20 Minuten dauern. Je kühler es draußen ist, desto kürzer dürfen Sie lüften!

Problembereich: Neubaufeuchte

Während der Bauzeit gelangen je nach Konstruktion, Bauweise und Witterung große Mengen Wasser (bis zu 40.000 Litern bei einem Einfamilienhaus) in ein Gebäude. Davon ist beim Einzug die eine Hälfte weggetrocknet, die andere wird von den verschiedenen Baustoffen unterschiedlich lange gespeichert. Bei dampfdichten Beschichtungen können sehr lange Austrocknungszeiten die Folge sein. Da Wohnungen meist schon kurz nach der Fertigstellung bezogen werden, müssen sich die Bewohner von Neubauten mit den Problemen der Neubaufeuchte auseinandersetzen.

Dabei ist zu beachten: · verstärktes Lüften, öfter als normal, ist nötig · stärkeres Heizen (höhere Energieaufwendungen) ist notwendig, · Einschränkungen bei der Möblierung sind zu beachten. 

Behinderung der Luftzirkulation sollte vermieden werden, also keine Möbel dicht an den Wänden, oder nur mit Abstand (>10 cm) dazu, aufstellen.

Erst nach Ablauf von etwa zwei Heizperioden kann man davon ausgehen, dass sich die Feuchtigkeit in den Bauteilen auf ein normales Maß reduziert hat.


Problembereich Nr. 1: Das Schlafzimmer

So wird's häufig gemacht:

Zu warm schläft es sich schlecht. Die Innenlufttemperatur wird deshalb normalerweise im Schlafzimmer deutlich abgesenkt.

Im Schlafzimmer sind traditionell die Fenster auf Kippstellung beim Lüften. Dadurch sinkt die Lufttemperatur (zu) stark, außerdem kühlen Leibungen und Fenstersturz stark aus. Kalte Bauteile sind aber eine große Gefahr für zu hohe Feuchte!

Querlüften / Überschlagen am Abend: Durch das Öffnen der Verbindungstüren soll der tagsüber stark ausgekühlte Raum zur Nacht leicht aufgewärmt werden.

Jede Person produziert ca. 0,5 l bis 1 l Feuchtigkeit im Schlaf.

Wäscheständer werden aus optischen Gründen oft ins tagsüber nicht genutzte Schlafzimmer gestellt.

Meist üblich: Große Kleiderschränke stehen häufig auch noch direkt an der Außenwand. Bautechnisch wird der Schrank so ein Teil der Konstruktion. Folglich verlagert sich der Taupunkt vom Mauerwerk direkt in den Schrank. Dort setzt sich dann auch Kondensat ab und es riecht muffig.

Bodenlange Vorhänge gehören meist auch zur Standardausstattung von Schlafzimmern. Das Kondensat bleibt an der Wand, weil sie die Luftzirkulation verhindern.

So macht man es besser:

Gleichmäßiges Heizen auf eine Schlaf-Wohlfühltemperatur, in der Regel 18° bis 19° Celsius und aufs Überschlagen verzichten.

Verbannen Sie den Wäscheständer aus dem Schlafzimmer! Nutzen Sie separate Trockenräume oder trocknen Sie die Wäsche in wärmeren, regelmäßig gelüfteten Räumen.

Keine feuchtesperrende Materialien wie Latexfarben oder Isoliertapeten, sondern lieber feuchtespeichernde verwenden, z. B. Teppichböden oder Calciumsilikatplatten mit einem mineralischen Putz an Wänden.

Nach dem Aufstehen und vor dem Zubettgehen gründlich stoßlüften.


Problembereich Nr. 2: Die Küche

So wird's häufig gemacht:

Einbauküchen stehen häufig direkt an der (Außen-)Wand, dadurch wird die Luftzirkulation unterbunden.

Kochen - hier einfach als Dampfquelle verstanden - bekommt Räumen nur schlecht.

Beim Kochen entstehen Spuren, die dann durch häufiges Feucht-wischen von Oberflächen und Böden beseitigt werden - dadurch entsteht noch mehr Feuchtigkeit.

Die Wohnküche ist eine der am meisten frequentierten Räume jeder Wohnung.

Viele Menschen produzieren viel Feuchtigkeit.

So macht man es besser:

Wo immer es geht, Luftzirkulation und Luftzugang zum Mauerwerk fördern. Z. B. durch teilweise Lüftungsgitter in Arbeitsplatten oder Öffnung der Schrankrückwände.

Abluft - Dunstabzugshauben, die die Feuchtigkeit per Schlauch und durch einen Filter nach außen transportieren. Umluft-Abzugs-hauben saugen keine Feuchtigkeit ab, sondern nur Fett und Geruch.

Lüften während / unmittelbar nach dem Kochen oder Wischen.

Durch einen feuchtigkeitsgesteuerten Wandlüfter erfolgt eine automatische Regelung des Luftaustauschs . Die Feuchtigkeit wird nach draußen geleitet, die Wärmeenergie wird einfach und effizient zurückgeführt.


Problembereich Nr. 3: Das Badezimmer

So wird's häufig gemacht:

Feuchte gehört hier zur Natur der Sache. Hohe Feuchte- bzw. Wasserdampfmengen - meist in einem verhältnismäßig kleinen Raum.

Nur geringe Lüftungsmöglichkeiten durch kleine Fenster oder häufig nicht ausreichend dimensionierte Abluftanlagen.

Zeitverzögerte Feuchteabgabe durch nasse Handtücher im Raum (man beachte den Gewichtsunterschied zwischen trockenem und nassem Handtuch!).

Praktisch, aber schädlich: Die typischen Wäschespinnen über der Badewanne.

Wandhohe Verfliesung, dadurch kaum Kondensationspuffer: Die Fliese nimmt keine Feuchtigkeit auf, sie bleibt also in Tropfenform im Raum - dies ist die Ursache für die typische Schimmelbildung in Fugen.

So macht man es besser:

Eine höhere Temperatur als in den Wohnräumen. 22° bis 24° Celsius kommen der Behaglichkeit und dem Raumklima gleichermaßen zugute.

Duschen bei offenem Fenster. Die Feuchte kann raus, die Kühle von außen bemerkt man hinter dem Duschvorhang kaum.

Bei zu kleinen oder fehlenden Fenstern empfiehlt sich der Einbau eines automatisch feuchteregulierenden Wandlüfters, Abluftanlagen innenliegender Sanitärräume funktionieren vor allem deshalb häufig mangelhaft, weil ihre Nachlaufzeit zu kurz eingestellt wurde. Eine Verlängerung der Nachlaufzeit ist meist einfach einzustellen und bringt echte Verbesserung.

Wenn möglich: Feuchte Handtücher entfernen! Trocknen Sie diese z. B. auf den Balkon.

Ausnahmsweise: Nach Nutzung und Stoßlüftung zusätzlich Querlüften. Die feuchte Luft verteilt sich in angrenzenden Räumen, ohne dort bautechnisch gefährlich zu werden.

Fliesen nur im Spritzwasserbereich, bis zu einer Höhe von ca. 1,50 m. Kalkputze oder spezielle Beschichtungen an Wänden und Decke regulieren den Feuchtehaushalt. Vom Bademeister lernen: Feuchtigkeit auf Fliesen mit dem Gummischieber abziehen und damit gleich die Feuchte reduzieren.


Problembereich Nr. 4: Der Keller

So wird's häufig gemacht:

Schlechte Lüftungsmöglichkeiten und schlechte oder nicht vorhandene Wärmedämmung. Beides führt zu Kondensatbildung und zu kalten Wandoberflächen.

Sommerkondensation wegen Erdberührtheit des Gebäudes. Auch im Sommer erreichen die Wandoberflächen häufig nur 12° bis 14° Celsius. An der Wand bildet sich dann Kondensat.

Klassischer Irrtum a: Ein warmer Sommer ist eine gute Zeit zum Trockenlüften. Falsch! Denn anders als Kalte bringt warme Luft auch Feuchte mit und schlägt sich an der kalten Kellerwand nieder. 

Klassischer Irrtum b: Bei feuchtem Außenklima funktioniert das Trockenlüften nicht. Auch falsch! Denn entscheidend ist nicht die Luftfeuchte draußen, sondern die Temperatur. Für effektives Lüften muss es kalt genug sein.

Regale, Möbel und Werkzeugschränke stehen unmittelbar an der Außenwand.

Unregelmäßige Nutzung erschwert die regelmäßige Lüftung.

So macht man es besser:

Auf die Lagerung feuchteempfindlicher Stoffe (Holz, Gips, Stoffe Papier, Pappe, Kartons) möglichst verzichten.

Wenn schon Karton oder Holz, dann höher legen; auf Holzbalkenstücke oder Ähnliches. So ist die Luftzirkulation am Boden nicht unterbrochen.


Regale an Innen-, nicht an Außenwänden aufstellen. Meist ist das im Keller möglich, weil Ansprüche an die Raumgestaltung hier eine geringere Rolle spielen. Lüften, wenn es draußen möglichst kalt ist. Im Sommer also frühmorgens oder abends. Und idealerweise im Winter.

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